Test Review: Knieschoner Triple 8 KP22

  • Boardmag
  • 14.11.2016

Was schmerzt mehr als einen sonst so guten Run im Pool in den Sand zu setzen? Mit dem Knie aufzukommen und dadurch längere Zeit nicht mehr skaten zu können, wäre da so eine Sache … Um meinen Knie grade in der Zeit von zufälligen Begegnungen zwischen Laub und Rollen eine kleine Pause von Stößen und Schürfwunden zu gönnen, ließ man mir die Tripple Eight KP 22 Knieschützer zum Test zukommen.

Technische Daten

  •          schwerer EVA-Memory-Schaum an der Vorderseite
  •          offene Rückseite mit Schmetterlingsverschluss
  •          Nietenverstärkte Schutzkappe
  •          Oben elastischer und unten starrer Gurt
  •          Empfohlenes Einsatzgebiet: Skateboarding und Longboarding

Der Sitz

Direkt ein großes Lob an die Leute von Tripple Eight! Man kann sich durch die hinten offene Konstruktion auch ohne Ausziehen der Schuhe einen festsitzenden Schoner anlegen, der durch den unten starren Gurt auch nicht großartig verrutscht bei heftigen Bewegungen. Der oben elastische Gurt verhilft zu einer größeren Bewegungsfreiheit, was sich grade auch in Miniramp und Pool positiv bemerkbar macht. Egal ob mit einem Skateboard oder meinem größeren Longboard, bei dem man entsprechend auch an größere Bewegungen gebunden ist. Auch nach mehrstündiger Session musste ich den Schoner nicht unbedingt auszuziehen, es wurde nichts abgeschnürt und saß alles sehr bequem. 

Durch das Neopren Material gerät man nicht ins Schwitzen

 

Die Vorbefestigung mit Klett ist auch eine angenehme Geschichte, wodurch sowohl der Komfort als auch die Passgenauigkeit verbessert wird.  Auch beim Pushen ist der Schoner nicht zu aufdringlich, aber langstreckentauglich meiner Meinung nach, durch eine Grundsteifheit trotzdem nicht.  Für ausgiebiges Freestylen ist dieser Schoner ebenfalls nicht die erste Wahl. Die Knieschoner haben nah an den Beinen geführte Tricks gerne mal vom Körper weg gestoßen, waren durch ihre vorhandene Dicke störend bei Schritten oder Crossfoot-Landungen und haben sich leider auch darin bewährt, dass sie einen simplen No-Comply mit einem extra (und nicht absehbaren) Flip versehen haben.

Der Schutz und die Haltbarkeit

Auch bei härteren Stößen habe ich nicht wirklich Schmerzen davongetragen, die Stöße wurden sehr gut abgefangen und das trotz des vergleichsweise dünnen Aufbaus. Der Abrieb der Pads ist auch sehr gering, ich bin von meinen alten Schonern Schlimmeres gewohnt. Dabei positiv anzumerken, sind die tief sitzenden Nieten, die zusätzlich durch ihren stark außen verlagerten Sitz nicht beschädigt werden und dadurch keine potenzielle Gefahr nach dem ersten Sturz darstellen. 

Auch bei Stürzen verrutschen die Schoner nichtAuch bei Stürzen verrutschen die Schoner nicht

 

Selbst das Gewebe hat keine großartigen Spuren aufzuweisen. Ich würde den Schoner durchweg als Park-Tauglich bezeichnen und ihm auch beim Lernen neuer Freestyletricks auf dem Longboard für unsichere Fahrer in den Anfangsstadien empfehlen, die sich auch mal an Bänke oder Stufen herantrauen wollen. Auch beim Sliden fliegt man nicht direkt auf den Stoff, die Pads sind durch ihre Form dazu prädestiniert einen Großteil von Stoß und Reibung abzufangen. Hut ab dafür!

Auch zum Thema Form gibt es etwas Wichtiges zu sagen, denn wenn man nicht gerade den Hügel seitlich herunterrollt, kann man problemlos damit rechnen, dass der Schoner das Knie gut umschlingt. Solange man darauf abzielt auf die Knie zu kommen, kann man sich sicher sein, auch auf den Pads zu landen. Dennoch sind auch bei unkontrollierten Stürzen Landungen weniger unkomfortabel als ohne Schoner, verständlicherweise denke ich. In der Quarterpipe bei Pool-ähnlichen-Verhältnissen konnte ich auch nach einem Sturz aus größerer Höhe das Board ergreifen und sanft auf den Pads zu Boden gleiten. Bei verzogenen Tricks landete ich auch mal leicht seitlich, jedoch war selbst da das Pad unterstützenderweise im Spiel und hat mich vor Schürfwunden bewahrt.

Fazit

Bei einem Preis, der sich unter 40€ bewegt, erhält man vielseitige und vielversprechende Schoner, die ich getrost Skatern und Longboardern empfehlen, kann die ihre Knie schützen wollen und nicht nur gegen Stöße, sondern auch gegen Reibung einen adäquaten Schutz verlangen. Ein fester Sitz, ein guter Schutz und eine trotz allem aufrechterhaltene Beweglichkeit, konnte ich bei den Schonern auch im Praxistest nachvollziehen und die Versprechungen der Schoner entsprechend für wahr bekennen. Ich denke, ich werde noch lange Freude an diesen Schonern (und meinen Knien) haben!

Ein Schoner mit einem super Preis-Leistungs-VerhältnisEin Schoner mit einem super Preis-Leistungs-Verhältnis

 

Meine Empfehlung gilt vor allen Dingen Skatern im Bereich des Pools und der Miniramp, den Longboardern eher im Bereich des Freeridens/Slidens und Leuten die sich daran trauen wollen. Beim Dancen war man sich leider regelmäßig selbst im weg, einige No-Comply Tricks wollten auch lieber noch mal vom Knieschoner weitergeflippt werden, als gerade auf dem Boden zu landen.

Ich habe die Schoner als sehr hilfreich empfunden in mir eher unangenehmen Bereichen mehr Übung zu bekommen, ohne mir über große Ausfallzeiten den Kopf zerbrechen zu müssen. Auch dass nach stärkeren Stößen kein Bruch vorhanden ist, bei meinen knapp 100 kg Kampfgewicht, ist eine Seltenheit und mag noch mal am Ende gelobt werden. 

 

Bericht: Fabian Arens

Fotos: Marcel Lührs

 

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